Zu den Solo-Frauenarztbesuchen kamen natürlich noch weitere Herausforderungen hinzu, schließlich befinden wir uns in einer Pandemie. Die erste Welle war vorüber, aber es folgte eine zweite und eine dritte. Ein Lockdown jagte den anderen, Maßnahmen wurden gelockert um dann wieder verschärft zu werden. Gefühlt täglich änderten sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Und ich? Ich war immer noch schwanger. Schwanger und glücklich. Schwanger und besorgt. Schwanger und hoffnungsvoll. Schwanger und überfordert. Schwanger und entspannt. Schwanger und gestresst.
Klar, jeder einzelne von uns ist von der aktuellen Corona-Situation betroffen. Wir sind alle genervt, angeschlagen und können einfach nicht mehr. Diese Zeit ist für uns alle schwer, befremdlich und überfordernd. Für werdende Eltern ist es aber doppelt so hart: Nicht nur die Geburt steht bevor, sie findet auch noch in einer Pandemie statt! Ständig muss man befürchten, angesteckt zu werden oder hat Bedenken, dass die Rahmenbedingungen erschwert werden. Aus diesen Unsicherheiten entsteht enormer Stress und viele Sorgen. Wird der Partner bei der Geburt dabei sein dürfen? Wird es Besuchsmöglichkeiten im Krankenhaus geben? Muss man mit Maske entbinden? Ist das Krankenhaus die beste und sicherste Variante oder doch lieber im Geburtshaus oder gar Zuhause entbinden? Wie wirkt sich eine Corona-Infektion in der Schwangerschaft auf das ungeborene Baby aus? Können sich Säuglinge damit anstecken? Wenn ja, wie reagieren sie auf das Virus? Die Anzahl an ungeklärten Fragen häufte sich von Tag zu Tag mehr. Fragte man nach, bekam man zwar Auskunft, allerdings nur über die derzeitige Situation und niemand konnte garantieren, dass die Maßnahmen sich in den nächsten 24h nicht wieder ändern würden. Ärztliche Meinungen über den aktuellen Forschungsstand konnte man zwar erfragen, bekam aber oft unterschiedliche bzw. ungenaue Antworten. Eh klar, das Virus ist noch so neu, dass niemand es genau wusste. So bleibt man als werdende Mama mit seinen Sorgen irgendwie alleine und hofft aufs beste. Man hält Abstand, trägt Maske, schränkt die sozialen Kontakte noch weiter ein um sich und das Ungeborene nicht zu gefährden. Gleichzeitig macht das alles total einsam, obwohl man doch gemeinsam ist. Naja, schlussendlich hilft nur tief durchatmen und die Situation so hinnehmen, wie sie ist bzw. sein wird. Stichwort Resilienz.